Leistung |
Die Wiederbelebung der Kalktechnologien in der Denkmalpflege hat zu einer Neubewertung von Material und Technik historischer Verputze geführt. Viele Wissenschaftler, die sich mit historischen Kalkmörteln auseinandergesetzt haben, sind der Meinung, daß bei erfahrener Anwendung die Verwendung eines grobkörnigen (trockengelöschten) Kalkbindemittels in einem engen Zusammenhang zu der oft beobachteten guten Dauerhaftigkeit alter Kalkmörtel steht. Zusammenfassend besitzt der baustellengemischte Trockengelöschte Kalkmörtel in Abhängigkeit von Zubereitungsart und Einsatzziel folgende Eigenschaften:
- günstigere Bedingungen für die Karbonatisierung durch ein höheres Wasserrückhaltevermögen (in den Kalkspatzen)
- wesentlich geringeres Schwinden
- materielle und ästhetische Integrierbarkeit durch die Verwendung örtlicher Sande und Zuschlagstoffe sowie die Kompatibilität mit dem vorhandenen Putzbestand
- geringe Schwundrissneigung, die eine Herstellung relativ fetter, rißfreier Mörtel ermöglicht
- hohe Anfangs- und Druckfestigkeit
- niedriger E-Modul
- guter Korn-Bindemittelkontakt durch besonderes Abbindeverhalten
- Selbstheilungsprozess durch Calcitreservoir der eingelagerten Kalkspatzen und daher bessere Haltbarkeit gegenüber vergleichbaren Sumpfkalkputzen
- gute kapillare Wasseraufnahme und -abgabe
- gleichmäßige Verteilung der Poren und großes Porenraumvolumen (um 30 Vol.%), dabei ist das Verhältnis von Luft- und Kapillarporen ungefähr 1:1, ist aber dem Objekt auch anzupassen
- natürliche hydraulische Zuschläge ermöglichen auch in einem ungünstigen Milieu von Feuchte- und Salzbelastung eine gute Festigkeit des Mörtels
- Speicherung von Salzen im Porenraum
- Auskristallisation von Salzen an der offenporigen Oberfläche, durch deren Abnahme eine Salzreduzierung und Kontrolle Kristallisationsintervalle möglich ist
- reversibel, reparaturfähig, wodurch der Einsatz als Kompresse möglich ist
Trockengelöschter Mörtel wird von uns erforscht, zubereitet und angewendet. |